Die Verwandlung der Schlossgärten zur Dauergartenschau

1704 gründete Eberhard Ludwig Ludwigsburg und legte nördlich und südlich des Schlosses Gärten an, die sich im Laufe der Zeit veränderten. Der italienisch gestaltete Nordgarten wurde zugunsten eines französisch-niederländischen Stils aufgegeben. Ab 1750 ordnete Carl Eugen den Südgarten neu und verlängerte ihn, schuf große Alleen und eine neue städtebauliche Ordnung.

Um 1770 wurde der Südgarten verpachtet, da Carl Eugen andere Projekte verfolgte. Ab 1797 wertete Herzog Friedrich II. die Anlage auf, mit einem Ovalbassin und einem Kanal, der auf das Schloss führte.

Unter Wilhelm I. wurde der Garten 1828 für das Volk geöffnet, das Südparterre mit Obstbäumen bepflanzt und der Kanal zugeschüttet. Die Pflege wurde auf ein Minimum reduziert. Nach der Verlegung des Residenzsitzes nach Stuttgart im Jahr 1828 ließ König Wilhelm I. die Ludwigsburger Schlossgärten für die Öffentlichkeit öffnen. Das Südparterre wurde mit Obstbäumen bepflanzt, der Kanal zugeschüttet, und die Gärten verfielen allmählich.

Erst 1947 wurden sie unter Albert Schöchle, Direktor der „Staatlichen Anlagen und Gärten“, wieder in den Fokus gerückt. Angeregt durch die Bundesgartenschau 1951 in Hannover, erkannte Schöchle die Möglichkeit, den Park durch eine eigene Gartenschau grundlegend zu erneuern. 1954 bot sich ein idealer Anlass: das 250-jährige Bestehen des Schlosses und das 50-jährige Jubiläum des Württembergischen Gärtnereiverbands.

Trotz finanzieller Bedenken des Finanzministeriums überzeugte Schöchle Stadt und Gemeinderat von seinem Plan. Die Arbeiten begannen 1953 unter großem Zeitdruck. Mit Unterstützung der US-Armee, die Planierraupen stellte, wurden riesige Mengen Erde bewegt, Wege angelegt und hunderttausende Pflanzen gesetzt.

Am 23. April 1954 eröffnete die „Jubiläumsgartenschau Blühendes Barock“ bei strahlendem Sonnenschein. Die Resonanz war überwältigend: 70 % der Ludwigsburger erwarben Dauerkarten, bis Mai kamen bereits 500.000 Besucher. Höhepunkt war der Besuch von Bundespräsident Theodor Heuss.

Nach der Schau beschloss die Stadt, die Gärten dauerhaft zu erhalten. Damit wurde aus der sechsmonatigen Ausstellung eine bis heute bestehende Dauergartenschau – wohl ganz im Sinne des vorausschauenden Albert Schöchle.

Unterstützung für Albert Schöchle

Planierraupen der amerikanischen Truppen von der 503. Engeener Light Equipment Company – Einzige Gegenleistung waren Cola und Rostbraten für die Raupenfahrer.

Plan für die Heckengärten im Südgarten

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