Der Nordgarten

So haben Sie die barocke Broderie im Nordgarten doch sicher noch nicht gesehen?
So haben Sie die barocke Broderie im Nordgarten doch sicher noch nicht gesehen?

Der Nordgarten zählt zu den ältesten Gartenteilen. Nach dem Bau des Alten Corps de logis 1704 - 1709 unter Herzog Eberhard Ludwig, sowie der Gallerien und Pavillons 1712- 15 wurde das stark abfallende Gelände in eine Terrassenanlage barocker Prägung gegliedert.

Herzog Carl Eugen ließ die Terrassen verkleinern, 1749 einen Teil des Talraumes auffüllen und mit einem Rondellplatz, Alleen und Rasenfeldern versehen.

Um 1800 gestaltete Herzog Friedrich II. den Garten nochmals um. Es entstanden Rasenterrassen mit Rampen, die reich mit Kübelpflanzen bestellt waren, eine quadratische Rasenfläche, und die Platanenallee in der Achse zwischen dem Alten Corps de logis und dem Schloss Favorite.

Heute zeigt sich der Nordgarten wie zu Friedrichs Zeiten. Lediglich auf der Planie befindet sich das von Gartendirektor Albert Schöchle angelegte barocke Broderie- Parterre um einen kleinen See mit Mittelfontäne.

Der Eiskeller

Am Rand des Gruftwegs liegt im Steilhang verborgen der größte noch erhaltene Eiskeller einer Schlossanlage in Süddeutschland. Zur Lagerung und Kühlung von großen Mengen Speisen und Getränken für den Hofstaat verwendete man damals Eis.
Der Eiskeller ist ein mächtiges Gewölbe auf kreisrundem Grundriss, 32 Schuh hoch und 14 Schuh breit (1 Schuh = ca. 30 cm). Dicke Natursteinmauern und eine Erdabdeckung sorgten für natürliche Kühle. Im Winter schnitt man aus dem See Monrepos und anderen Teichen das zu Eis gefrorene Wasser mit Sägen heraus und brachte es hierher. Durch einen Schacht oben im Gewölbe gelangte das Eis in den Keller, wo Platz für über 100 Kubikmeter war. Vom Eistälchen aus führte eine Wendeltreppe zu einem erhöhten Zugang, von dem aus man das Eis entnahm. Im Sommer schützte eine zusätzliche Strohhaube den Eiskeller. Der Eiskeller war der Kühlschrank des Barocks.

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